Anreise über das Münstertal; Übernachtung in Mustair, verschiedene Hotels, Rückreise über Österreich; Kosten: ca. € 40
Tag 1
Anfahrt von Mustair aus, trotz lebhaftem Verkehr gegen 12 Uhr am Pragser Wildsee. Parken am Pragser Wildsee. Empfehlenswert überwachter Parking 2 , € 5 pro Tag. Möglichst weg vom Eingang parkieren. Das Hotel wird 2014 umgebaut, sehr viele Tagestouristen, Souvenirstände und recht viel Trubel.
Vom Pragser Wildsee aus um den See herum, rechts oder links. Auf der dem Hotel gegenüberliegenden Seite befindet sich die Abzweigung (gut markiert) zur Seekofelhütte. Der Weg verläuft steil über die Muräne hoch zum nabigen Loch, wo er sich teilt; geradeaus zur Rossalmhütte, rechts hoch zur Seekofelhütte. Letzterem folgend zuerst steil, dann etwas flacher unterhalb der Ofenmauer, einem Felsband, hoch zur Ofenscharte. Sie Schlüsselstelle der ganzen Tour ist hier, eine Felstufe von etwa 3 m muss mittels einer Kette überwunden werden. Der Rundblick von der Ofenscharte aus muss bei gutem Wetter sensationell sein. Auch noch bei schlechtem Wetter gibt es auf diesem Weg immer wieder Ausblicke auf die näheren Berge und den See, sowie die Almwiesen. Nach kurzem Abstieg kommt man zur Seekofelhütte.

Pragser Wildsee
Weg: Mit Mehrtagesrucksack ca. 4 Std., zu Beginn Spazierweg, später T2.
Übernachtung: Seekofelhütte. Älteres, rustikales Haus, sehr sauber. Doppelzimmer und Massenlager. Stehklos, Dusche und Fusswaschbecken vorhanden (Dusche in einem Stehklo). Reichliches Frühstück.
Tag 2
Geplant war der Aufstieg auf den Seekofel. Wegen dichtem Nebel und einer Regenprognose ab Mittag Weitermarsch zum Refugio Fodara Vedla, einem sehr angenehmen Berghotel. Trotz dem dichten Nebel ist die Wanderung sehr schön. Die Wiesen sind mit vielen Blumen (Enzian, Alpenrosen, Orchideen, Gämswurz, Vergissmeinnicht, Soldanella, Pölsterli, viele Wiesenblumen) übersät, und die vielen weissen Felsen wirken sehr romantisch. Von Zeit zu Zeit reisst die Wolkendecke auf und gibt den Blick auf einzelne Bergspitzen um uns herum frei. Teilweise führt der Weg durch dichtes Latschengestrüpp, dann wieder wandern wir durch parkartigen lichten Lärchenwald. Bei der Seneshütte, einem weiteren Berghotel bei einer kleinen Alp, sehen wir auch Murmeltiere. Sehr pittoresk alles, hier.

Seekofel
Weg 3 Std., T1
Übernachtung: Fodera Vedla, feines, sehr sauberes Berghotel mit sehr guter Küche und zuvorkommenden Besitzern. Umgeben von einer Alm, mit einer kleinen Kapelle, in welcher auch geheiratet wird. Spaziergang zum See empfehlenswert.
Tag 3
Sonniger Abstieg in felsiger und parkartiger Umgebung, begleitet von einem teilweise weiss gischtenden Bergbach bis zur Strasse zum Refugio Pederü. Die Strasse wird durch Bergarbeiten unterbrochenen, ist zu Fuss aber problemlos passierbar. Danach wird es sehr steil, und geröllig. Bei jeder Nadel-Kurve öffnet sich das Panorama weiter, heute sieht man den Seekofel, die hohe Gaisl, den roten Turm, den Piz de Sant Antone und viele eindrückliche Felswände. Ausserdem sehen wir weit ins Tal Tamesc hinunter, und unter Haus und Parkplatz Pederü. Bei dem schönen Wetter kommen uns trotz der frühen Stunde schon einige Wanderer entgegen. Unten angekommen wenden wir uns nach links, zum Weg, der zur Fanesalp hochführt. Der dabei zu querende Bach ist durch den Regen der letzten Nacht angeschwollen und hat weiter unten das Tal überschwemmt. Die Strasse zur Fanesalp hoch ist für den privaten motorisierten Verkehr gesperrt, wir beobachten einige Fahrradfahrer. Mit zunehmender Höhe gewinnen wir mehr Blick zum Kreuzkofel und dem Piza del Limo, wie wir unter den Felswänden des San Antone dem Fanes-Tal entlang aufsteigen. Zuerst etwas steiler auf guten Wegen durch Felsgeröll, danach über blumenbestandene, duftenden Wiesen, durch Latschengestrüpp oder Fichtenwald, bis sich das Tal weiter öffnet. Bei der Alm Pices Fanes machen wir kurz rast, und finden die Preise haarsträubend. Empfehlenswert ist es, gleich weiter zur Lavarella oder Fanes Hütte zur gehen.
Weg: 3.5 Std., T1

Sas dai Tamersc - Perderü
Übernachtung: Rifugio Lavarella, privat geführt. Familien- und Mehrbettzimmer, Dusche und WC im 1. Stock. Sehr sauber hübsches Haus, schöne Terrasse, gute Küche, aufmerksamer Service. Hinter dem Haus viele Murmeltiere. Gutes, reichhaltiges Frühstückbüffet. Auf der Fanesalp gibt es 2 Refugios, beide voll. Reservation immer empfehlenswert.

Ucia Lavarella
Da wir noch kaum richtig gelaufen sind, unternehmen wir noch einen kleinen Ausflug Richtung Ju dla Crusc und umwandern den Banch dai Torchi. Der Weg führt direkt hinter der Lavarella Hütte an den Felsbändern vorbei über eine steile Alpwiese voller Murmeltierfamilien hoch zur Hochebene Gran Ciamplac. Die Blumenwiesen werden zuerst durch Karrenfelder unterbrochen, welche mehr und mehr werden, bis der Weg über Steinwüsten und Schneefelder führt. Rundherum stehen die Felswände, welche diesen Kessel begrenzen: Piz de Sant Anton, nun von hinten, Lastun Vert, Neuner, Zehner, die Kreuzkofelgruppe mit dem L’Ciaval und dem Piz di Zuber vor uns, der Piz die Lavarell bildet den eindrücklichen Schluss der Faneskette. An der Kreuzung mit dem Weg 12 folgen wir diesem, an den Seen Parom und Le Vert vorbei wieder zum Ausgangsort. Dieser Weg führt über teils steil abfallende Passagen über schmale Felsbänder. Die Aussicht ist grandios, Trittsicherheit ist unbedingt notwendig.
Weg: 2 Std, Aufstieg T1, Abstieg T2 - 3

Gran Ciamplac
Tag 4
Murmeltiere vor der Hütte gleich bei Aufbruch. Gemütliche Wanderung zwischen der Munt de Pizes Fanes und dem Piz Limo zur Alp Gran Fanes, welche bestossen ist. Kühe und Pferde im Talgrund, rechts die Felswände des Lavarella Massivs, die Wand linkerhand wird gekrönt durch den Pizes di Ciampestrin. Sehr idyllisches Hochtal. Da der Weg zur Hochebene des Lazaguoi wegen Felssturz gesperrt ist, wandern wir Richtung Col de Locia weiter. Der Abstieg von dort zur Plan de Furcia ist steil, eng und geröllig. Mountainbikefahrer tragen ihre Fahrzeuge hinunter. Die Felswand der Piz dles Conturines wird beim Abstieg immer besser sichtbar und leuchtet mit verschiedenen Farben in der leider weniger werdenden Sonne.

Valun de Lagacio (Ütia Scotoni)
Unten im Tal, vor der Capanna Alpina, kreuzen wir den Bach, der sich von der Col de Locia heruntergestürzt hat, und wenden uns links hoch zum Lagazuoi. Der Talboden wir sehr schnell sehr steil, bis zum Refugio Scottoni. Dieses steht auf einer kurzen Hochebene, welche durch die Wände des Colbocia begrenzt werden. Er bildet den Abschluss der Hochebene des Monte Lagazuoi. In steilen Serpentinen geht es einem schäumenden Bach entlang hoch Richtung Lago Lagazuoi, in dessen Nähe sich unser Weg wieder mit dem Dolmitenhöhenweg 1 vereint. Gemächlich ansteigend führt der Weg durch eine eindrückliche Felswüste, umstanden von den Zimes de Fanes, dem Lazaguoi Gran und dem Spinarac.

Lagazuoi
Die Aussicht ist wegen zunehmender Wolken begrenzt, es beginnt leicht zu schneien. Ab etwa 2400 Höhenmeter liegt eine geschlossene Schneedecke. Es gibt einige Wegweiser, und das nächste Ziel ist trotz dem Wetter noch gut zu erkennen, die Forcla Lagazuoi. Der Piz Lagazuoi, die Liftstation und das Rifugio stecken hoch oben in den Wolken. Bei der Forcla wenden wir uns rechts hoch zum Piz, welchen über einen knackigen Anstieg über steile Schneefelder erreichen. Alternativ kann auch über den Felsgrat aufgestiegen werden, welcher aber weglos ist. Bei weichem Schnee ist der Aufstieg über diesen zu empfehlen.
Weg: 8 Std, T2

Rifugio Lagazuoi
Übernachtung: Rifugio Lagazuoi, Familienzimmer und Schlafsäle, gute Küche, freundlicher Service, sehr sauber. Reichliches Frühstücksbuffet. Dusche und Sauna auf Verlangen (separate Bezahlung). Gut belegt, Reservation empfehlenswert. Gondelstation gleich neben dem Haus, Lift führt zum Passo Falzarego.
Tag 5
Es schneeregnet, ist kühl, und es hat dicken Nebel. Wir hören die Dohlen, sehen sie aber nicht. Deswegen entscheiden wir uns dafür, den Weg durch das Martini-Felsband zu nehmen: Die Galerien aus dem ersten Weltkrieg, welche die Italiener gebaut haben, um die Österreicher oben auf dem Lagazuoi zu vertreiben. Die Grenze verlief damals hier entlang, die Osterreicher bedrohten die Nachschublinien der Italiener, und diese wollten mit einer Mine einen Teil der Befestigungen oben wegsprengen. Das Ganze ist heute ein Freilichtmuseum. Nicht erwähnt wird, dass es viele Tote durch Lawinen gegeben hat (und ich vermute auch durch Krankheit). Ausführlich beschrieben hingegen wird die tapfere Haltung der heldenhaften Italiener beim Sprengen der Kuppe, wobei das Ergebnis (war völlig sinnlos, die Österreicher sind jedenfalls nicht abgezogen) allenfalls beiläufig erwähnt wird. Stirnlampe und gute Schuhe notwendig, Helm ebenfalls, damit man sich nicht den Kopf einschlägt. Der Ausstieg aus den Galerieen ist etwas oberhalb des Weges von der Forcla Lazaguoi, welcher dann gemütlich zum Passo Falzarego führt.

Via Ferrata Lagazuoi
Vom Passo Falzarego, welcher neben dem Lift einen Parkplatz, einen Souvenirshop, öffentliche Toiletten und ein Restaurant anzubieten hat, führt der Weg weiter zur Forcla Averau. Es regnet nicht mehr, aber die Wolken umgeben hartnäckig alle höheren Gipfel. Unterhalb der Forcla steigt man über ausgedehnte steile Schneefelder auf. Weiter geht es unterhalb der Felswand des Averau über eine ausgedehnte Geröllhalde zum Rifugio Averau, welches Berghotelniveau hat und eine ausgezeichnete Küche aufweist. Von dort aus steigen wir ein Stück ab, vorbei am Rifugio Scoiattoli zum Rifugio Cinque Torri, welches direkt unterhalb dieser Formation steht. Auch dieses Haus ist ein sehr sauberes Berghotel, mit sehr aufmerksamer Besitzerfamilie und guter Küche. Bis hierher kann von der Passtrasse aus mit dem Auto hochgefahren werden, und das Haus ist voll.
Weg: 4.5 Std, T2
Tag 6
Wolkenloser Himmel und viel Sonne erlauben uns, heute auch mal alle Gipfel zu sehen. Lagazuoi, Monte Pelmo, Tofane Gruppe – gekrönt von frisch gefallenem Schnee, ein grandioser Anblick. Der Abstieg zur Strasse hinunter, zum Punto de Rucurto, verläuft durch sehr nasse Wiesen, und der Weg bietet der Erosion Angriffspunkte. Es ist sehr rutschig, man gleitet oft durch rote Erde. Der erste Aussichtspunkt ist das Cason Claudio, von wo aus die Tofanagruppe einen überwältigenden Anblick bietet. Unten an der Strasse angekommen, queren wir diese und steigen durch lichte Wälder, begleitet von Bächen und diese auch querend, gemütlich auf. Der Weg wird eben restauriert, bis zur Baustelle ist er schon in sehr gutem Zustand, ein Spazierweg.

Averau - Cinque Torri - Lazaguoi
Der Steig über den Ru Formin ist nicht zu begehen, aber man kommt etwas oberhalb gut durch die Furt. Nach der Wiese um das Cason de Formin wird es etwas steiler, und an einer Stelle ist der Weg auch etwas ausgesetzt. Oben empfängt uns das Val Negra mit vielen Blumen und wunderbarer Aussicht. Dem See und den Felswänden der Croda del Lago Gruppe entlang wandern wir geruhsam der Rifugio Croda da Lago entgegen, auf dessen schöner Sonnenterasse sich die Aussicht hervorragend geniessen lässt. Vis à vis la Rochetta, linkerhand die Gruppe Sorapiss und die Marmolata – herrlich. Weiter geht es gemütlich unterhalb der Cima Ambrizzola zum Pass hoch, vor uns der Pelmo, rechts der Antelao, unter uns San Vito de Cadore. Über Alpwiesen mit Alpenblumen und vielen Felsen steigen wir ab zu Blumenwiesen mit vielen Orchideen und wandern schliesslich über schattige Waldwege immer mit Blick auf den Monte Pelmo. Ganze Mountainbike-gruppen überholen uns, im Schuss. Überraschend stehen wir vor unserem Tagesziel, dem Rifugio Citta di Fiume, mitten in einer grossen Rinderherde.

Pelmo
Weg: 5.5 Std. T1-2
Unterkunft: Rifugio Citta die Fiume, Dusche möglich, Fotoausstellung über Orchideen im Untergeschoss, eindrückliche Aussicht. Sauber, gute Küche, freundliches Personal, welches auch Auskunft geben kann über den Zustand der Wege. Beispielsweise ist der Weg über den Pelmo nur mit Steigeisen und Pickel zu begehen.
Tag 7
Etwas ab- und ansteigend gemütlich über Schutthalden, Wiesen, durch Latschengestrüpp und dann Wälder zum Passo Staulanza, wo sich ein weiteres Berghotel - Rifugio befindet. Danach folgt man der Passtrasse bis zur nächsten Haarnadelkurve, wo die ungeteerte Strasse zur Casera Vescova abzweigt. Nach dieser, einer Alm, zweigt der Wanderweg ab, und steigt zuerst ziemlich zackig, dann weniger steil, hoch zur Forc. di Alleghe. Dort geht es ein bisschen runter zur Casera die Pioda, von wo es in der prallen Sonne, in Serpentinen, knackig zum Rifugio A. Sonino al Coldai hochgeht. Oben angekommen befindet man sich, vielleicht etwas atemlos und verschwitzt, schon am Rand der Civettagruppe.

Lago Coldai - Civetta
Das Rifugio hat keine Terasse und ist auch sonst nicht so zu empfehlen. Ein sehr schöner und auch sehr besuchter Rastplatz befindet sich auf der anderen Seite der Forc. Coldai, am Lago Coldai. Nach der Kreuzung Richtung Fontanabona hat es etwas weniger Leute. Der weitere Weg führt unter den Wänden der Civetta entlang, mehrheitlich auf Schneefeldern, und begleitet vom permanentem Geräusch fallender Felsbrocken. Unterhalb befindet sich der Lago de Alleghe. Wir folgen dem Val di Civetta bis zur Forc. di Col Rean, wo wir der Abzweigung zum Rifugio A. Tissi folgen. Der Weg ist steil und scheint auch als Bachbett zu dienen.

Civetta - Rifugio Tissi
Weg: 5.75 Std, T2
Unterkunft: Rifugio A. Tissi, mit Sicht auf die Civetta, guter Küche, freundliche Besitzer, sehr sauber, Dusche möglich. Etwas hinter der Hütte kann man ins Tal hinunter sehen: es geht senkrecht abwärts. Frühstück mit reichlich Brot und Butter.
Tag 8
Weitermarsch Richtung Forc. di Col Mandro. Beim Cason di Col Rean hat sich ein See gebildet, der nicht in der Karte eingezeichnet ist, vermutlich als Folge des vielen Schnees diesen Winter und des vielen Regens in diesem Sommer. Die Civettawände spiegeln sich in diesem See auf liebliche Weise. Nach der Sella di Pelsa wird der Weg steinig und steil. Danach wird er zu einer ungeteerten Strasse, noch steiniger. Im Rifugio Vazzoler laden Tische und Bänke draussen zu einer Rast mit Blick auf Civetta und Moiazza Gruppe ein. Der weitere Abstieg bis auf 1430 M verläuft entlang dieser Strasse, danach geht es wieder hoch, unter den Türmen des Castel di Nevere steigen wir über Giaroi de Alanzin auf, durch Wald, über Schuttfelder und über Wiesen. Oberhalb der Malga Busa del Camp verläuft der Weg schon über Felsen. Der Aufstieg zur Forc. di Camp zieht sich hin, ist aber begleitet von atemberaubenden Ausblicken.

Pian Delle Taie - Cima della Busazza
Teilweise ausgedehnte Schneefelder sind zu queren. Von der Forc. di Camp aus blickt man direkt auf die Wand der Moiazza Sud. Zuerst auf sie zu, dann unter ihr entlang führt der Weg über Wiesen, dann Schutthalden, zuletzt durch dichten Wald zum Rifugio Carestatiato. Dabei haben wir die San Sebastiano Gruppe und den Tamer vor uns, neben uns die Steilwände der Ausläufer der Moiazza Sud.
Weg: 6.25 Std.
Unterkunft: Rifugio Carestatiato. Dusche möglich, relativ neue Hütte, ausgerichtet vor allem auf Kletterer, von denen es hier wimmelt. Lärmig und nicht so sauber wie andere Hütten, eigenwilliges Essen und ebensolcher Service. Traumhafte Lage, sehr schöne Terrasse. Eher spärliches Frühstück.
Tag 9
Der Höhenweg folgt eine gute Strecke lang der sehr befahrenen Strasse (nur mit Bewilligung, jede Menge Verkehr an den Wochenenden). Danach steigen wir zum Passo Duran ab, Dort befindet sich ein weiteres Rifugio mit Blick auf den Monte Tamer. Auf der anderen Strassenseite, etwas von der Strasse entfernt, sehen wir ein neues, sehr windschief gebautes Haus.

Cima de San Sebastiano - Paso Duran
Der Weg folgt der an den Wochenenden gut ausgelasteten Strasse bis nach der Brücke über einen Bergbach mit Rastplatz daneben. Von dort aus führt der Weg auf zur Forc. Dagarei, Danach quert man unterhalb der Wände, welche zum Tamer hochführen, diverse Schutthalden. Hier finden wir viele Bergnelken, es duftet überall süss. Unter uns sehen wir auf Agordo die Kirchenglocken der Dörfer und der Verkehr der Passstrasse klingt zu uns hoch. Schliesslich gelangen wir unterhalb des Castello Moschesin nach knackigem Aufstieg zur Malga Moschesin, die noch nicht bestossen ist, und recht aufgegeben aussieht. Von dort aus steigen wir weiter auf, nun die Ausläufer der Cima di Zita zur Rechten, die Cima di Pramper vor uns und die Forzelette rechts von uns. Hinter der Forc. die Moleschin stehen Ruinen eines Forts. Auf den sehr verblichenen Tafeln davor können wir leider nicht mehr entnehmen, als dass hier einmal eine Befestigungsanlage stand. Wir wandern weiter, der Cima di Pramper entgegen, zum Rifugio Pramperet.
Weg: 5.75 Std.T2
Unterkunft: Rifugio Pramperet, neue Schlafräume, alte Hütte. An Wochenenden viele Tagesgäste. Gute Küche, Dusche vorhanden, warmes Wasser in den Waschräumen (nicht unbedingt in der Dusche). Sehr sauber. Die Hüte wird ausgebaut. Hüttenwart gibt Auskunft über den Zustand der Wege.
Tag 10
Wir beschliessen nach Information durch den Hüttenwart, dass der Weg über die Cima de Zita bei diesem Wetter für uns machbar ist, und steigen zur Portela del Pezedei hoch. Das letzte Stückchen Aufstieg ist knackig. Von dort aus wird es weglos, der Weg führt über Schneefelder hoch zur Forc. de Zita sud. In der folgenden Hochebene beobachten wir zum ersten Mal ein paar Gemsen, und auch wieder Murmeltiere. Wir folgen dem Val de Zita da Fora mit Blick auf die Schiara Gruppe und steigen dem steilen, teilweise rutschigen Weg folgend ab zum Rifugio Pian de Fontana.

Forcla de Zita Nord
Weg: 3.5 Std, T3
Unterkunft: Rifugio Pian de Fontana, neuere Hütte, welche nach Brand wiederaufgebaut wurde. Trinkwasser auch am Brunnen! Dusche inklusive, Terrasse mit wunderbarer Aussicht, Hüttenwartin gibt Auskunft über Anschlüsse öffentlicher Verkehr, Wegzustand und Alternativen. Gute Küche, Schlafräume in separaten Gebäuden.
Tag 11
Nach Auskunft der Hüttenwartin ist die Schiara noch nicht begehbar, da vereist. Man benötigt Steigeisen, Seil und Pickel, insbesondere für die Via Ferrata. Aus diesem Grund steigen wir ab nach Pisei, wo wir den Bus nach Belluno nehmen wollen. Dies finden wir besser als den Abstieg über Soffranco, welcher eine längere Strecke über eine viel befahrene Strasse führt, und zu einer wenig bedienten Bushaltestelle.

Rifugio Pian de Fontana
Zuerst gilt es, von der Hütte steil abzusteigen, und danach noch steiler wieder hoch, über Eisfelder und durch triefnasse Wälder zur Forc. la Vareta. In diesem Aufstieg sehen wir einen Auerhahn wegfliegen, und weiter oben einen Hirschen flüchten. Unterhalb der Wand der Cima della Scala folgen wir dem Weg, dem der Regen teilweise übel mitgespielt hat. Es blühen Feuerlilien und wir sehen Türkenbund, welcher aber noch nicht blüht, es hat viele Orchideen. Die Abzweigung hoch zur Schiara ist völlig überwachsen, hier sind dieses Jahr noch nicht viele Leute durch. An eindrucksvollen Felswänden vorbei führt der Weg am Rifugio Bianchett vorbei und danach auf ungeteerter Strasse über die Pian de la Stua unterhalb der Cime delle Rosse nach Pinei. Auf der ungeteerten Strasse in einem Waldstück begegnen uns weitere zwei Gämsen, unerwartet für beide Seiten.

Val Vescova
Der letzte Abstieg zur Strasse ist steil und recht rutschig, eindrücklich ist das tosende Wasser, welches gequert wird. Die Strasse ist viel befahren; mit dem Rücken zum Weg nach rechts ist man in 10 Minuten bei der Bushaltestelle, anbei ein paar verfallende Gebäude, kein Dach. Nach links geht man etwa 20 Minuten zum Dorf la Pissa, mit Bar, die Bushaltestelle mit Dach ist am anderen Ende des Dorfes (nochmals etwa 5 Minuten).
Weg: 4 Stunden, T2-3
Rückfahrt zum Pragser Wildsee: nach Belluno, Busbillet bis Belluno beim Fahrer lösbar. In Belluno Billet nach Cortina lösen, Fahrt Richtung Pieve di Cadore, dort umsteigen nach Cortina (Bus fährt in andere Richtung weiter). In Cortina umsteigen nach Toblach (Dobbiaco), Billet beim Fahrer lösbar. In Toblach umsteigen nach Pragser Wildsee. Billet beim Fahrer lösbar. Zwischen Belluno und Cortina ist die Verbindung schlecht, ab Toblach besser. Je nachdem muss der Rucksack ins Gepäckabteil, welches man selbst öffnet.
Allgemeines:
Hütten: SAC geniesst in den CAI-Hütte Gegenrecht. Dieses gilt für die Übernachtung, einige ausgewiesene Speisen und Getränke, welche verbilligt abgegeben werden, sowie für die Halbpension. In allen Hütten sind Hüttenschuhe vorhanden. Die Massenlager sind mit einzelnen Doppelstockbetten bestückt. Die Holzbetten sind recht komfortabel, die Drahtversion etwas unbequemer. Ein Inlett wird in den allen Hütten verlangt. Nicht alle als Refugios bezeichneten Häuser entsprechen in unseren Augen diesem Begriff, bei manchen handelt es sich um richtige Berghotels, mit Zimmern inkl. Bad. Diese sind auch entsprechend etwas teurer. Nicht alle Refugios gehören dem CAI, viele sind privat. Wo es sich um eine CAI Hütte handelt, ist immer angegeben, zu welcher Sektion diese gehört. Das Wasser ist meistens nicht trinkbar („non potabile“ entsprechend angegeben) und muss auf den Hütten gekauft werden. Marschtee ist in der Halbpension nicht enthalten. Das Frühstück wird gegen Süden hin immer italienischer und ist nicht standardisiert. Kaffee und Milch gibt es überall, Brot, Butter, Konfitüre und Biscotti, manchmal Käse. Lunchpakete und Schokolade können erworben werden. In vielen Hütten kann geduscht werden, manchmal inbegriffen, meist muss separat bezahlt werden. Auf den meisten Hütten Sitz WC für die Übernachtenden, manchmal Steh-klos für die Tagesgäste. Aufenthalt und Übernachtung in einer CAI Hütte mit SAC Ausweis kommen auf etwa € 100-120 pro Person, wobei der Tischwein manchmal inbegriffen ist. In den Berghotels ist mit etwa € 130-180 zu rechnen. Reservierung empfiehlt sich, Vorauszahlung wird teilweise verlangt. Absage bei Routenänderung ist obligatorisch.
Essen: in der Halbpension 1. Gang Teigwaren mit Sauce, danach ein Fleischgericht oder Polenta mit Käse, teils mit Gemüse oder mit Salat, sowie Dessert. Hauswein, Mineralwasser, Limonaden oder Bier. Es werden meistens mehrere Gerichte zur Auswahl angeboten. Das Essen ist mehrheitlich sehr gut.
Der Dolomitenhöhenweg 1 verläuft relativ einfach. Es gibt viele happige Steigungen, und an gewissen Stellen muss man die Hände zu Hilfe nehmen, aber es gibt keine grossen technischen Schwierigkeiten. 2014 lag im Juli noch viel Schnee, an den meisten Nordhängen führte der Weg über lange Strecken durch Schneefelder. Steigeisen oder Pickel waren keine notwendig, da der Schnee recht weich war. Der Streckenabschnitt durch die Schiara hingegen war auch Mitte Juli wegen Eis noch geschlossen. Da im Winter ausserordentlich viel Schnee gefallen war, dürfte dieser an vielen Orten das Jahr überdauern, beispielsweise auf dem Lagazuoi. Zwischen der Alp Fanes und dem Lago Lagazuoi ist der Weg wegen Verschüttung ab der Abzweigung zum Valun de Ciampestrin gesperrt. Man steigt steil ins Tal ab (Plan de Furcia) und über das Valun de Lagazuoi teilweise sehr steil wieder hoch, etwa 400 Höhenmeter. Der gesperrte Weg soll begehbar sein, es sind allerdings mehrere sehr steile Serpentinen im Abstieg zum Lago Lagazuoi durch Murgänge weggerissen, so dass die Schutthalden an diesen Stellen weglos begangen werden müssen.
Der Abschnitt durch den Pelmo (Rif. Citta di Fiume – Rif. Venezia) ist noch vereist, man benötigt Steigeisen und Pickel.
Wetter: Im Sommer gibt es Nachmittags in den Dolomiten oft Gewitter. Im Juli 2014 gab es generell viel Niederschlag. Es macht deswegen Sinn, die Tagesetappen entsprechend zu planen. Das beste Wetter für die Tour ist im Frühherbst, solange die Hütten noch offen sind, Anfang September. Dabei gibt es oft stabile Wetterlagen. Schneefall ist auch im Sommer möglich.
Karten: es ist besonders bei Wegausfällen oder Anpassung der Route sinnvoll, Karten dabei zu haben: Tabacco 03, 024, 025, 031. Der Dolomitenhöhenweg 1 ist sehr gut angezeichnet, die Markierung kann gut von derjenigen anderer Routen unterschieden werden (Blaues Dreieck und die Nummer eins).
Informationen: umfassende und vollständige Informationen liefert das Buch „Dolomitenhöhenweg 1-3“ von Franz Hauleitner.