
Zion NP - Angel's Landing
Las Vegas
Flug: Newark, New Jersey – Las Vegas
Auf inneramerikanischen Flügen in der normalen Klasse kann das Essen nicht empfohlen werden. Es empfiehlt sich, die ziemlich gute Auswahl der Stände vor den Gates zu nutzen. Der damals servierte Burger ist jedenfalls noch heute in schlechter Erinnerung.
Der Flug bietet bei Tageslicht einen spektakulären Ausblick auf die immense und verhältnismässig leere Weite der USA.
Las Vegas Flughafen: ist schon gut mit Spielautomaten bestückt, wer danach sucht, kann seiner Spielleidenschaft gleich bei Ankunft nachgeben.
Las Vegas bietet einen guten Standort für Reisen zu den Nationalpärken dieser Region. Die Auswahl ist gross: Grand Canyon, Brice, Zion, Escalante, Arches befinden sich in der weiteren Umgebung von LV. Automiete und Unterkunft sind verhältnismässig günstig, zudem befinden sich auch Campingausstatter und Supermarkets in grosser Auswahl vor Ort. Achtung: während Feiertagen finden in Las Vegas immer Anlässe statt – Superbowl, Conventions und dergleichen. Da die Amerikaner die Brückenfeiertage gerne zu Kurztrips nutzen, ist Las Vegas zu diesem Zeitpunkt wesentlich teurer als einige Tage später, und zudem häufig ausgebucht. Das gleiche Standard-Hotelzimmer, falls überhaupt verfügbar, kann dann locker das drei- bis vierfache kosten.
Hotel: Monte Carlo.
Service beim Einchecken: mehr als langsam. Nur ein Schalter mit einer langen Schlange davor war geöffnet. An den anderen Schaltern unterhielten sich die Angestellten des Hauses angeregt.
Netter Pool mit Garten, wie üblich Restaurants und Spielcasino im Hotel, nichts spezielles. Parking im Zimmerpreis inbegriffen. Zimmer sauber und durchschnittlich, ebenso die Küche der Restaurants. Vorsicht vor den Preisen, eine Flasche Wasser zum mitnehmen kostet im hoteleigenen Shop 4 $.

Las Vegas
Folgende Hotels bieten spezielle Features an:
New York New York: mit einer Achterbahn um’s Haus herum. Die Bahn kann und wird ausgedehnt auch von Nicht-Gästen benutzt – bis tief in die Nacht hinein. In diesem Hotel findet die Cirque du Soleil Show statt – definitiv eine Attraktion.
Venetian: Nachahmung venetianischer Kanäle mit Sonnenuntergang alle halbe Stunde, mit Barken und kostümierten Sängern. Gute Restaurants, nicht eben preiswert, aber gute Küche. Interessante Geschäfte.
MGM: Löwengehege
Excalibur: von aussen sieht’s wie ein Disneyland Schloss aus, mit vielen Türmchen wie aus einem Trickfilm
Treasure Island: Piratenschiff mit regelmässigen Vorführungen durch Schauspieler
Im Vergleich zu einem Besuch 1989 sind 2002 in den grossen neuen Hotels – Bellagio, MGM, Monte Carlo, Excalibur, Pyramids, Treasure Island, welche deutlich unterhalb des Strip stehen, kaum mehr einarmige Banditen zu finden. Hauptsächlich wird Roulette, Craps, Poker und Black Jack gespielt. Die Hotels am Strip – Flamingo, Stratosphere etc. bieten weiterhin viele einarmige Banditen an, sind aber eindeutig in die Jahre gekommen, und die Restaurants können auch nicht mehr so ganz mithalten.
Grundsätzlich werden die Dollars von den Casinos gewonnen, nicht von den Gästen. Wenn dem nicht so ist – beispielsweise wenn sogenannte Counter in Gruppen Black Jack spielen und damit regelmässig gewinnen – werden diese Mitspieler von allen Casinos ausgeschlossen. Dies ist in Las Vegas völlig legal, was einiges über die Bedeutung der Spielindustrie und der Trennung von Gesetz und Politik in den USA aussagt.
Auffällig sind zudem die vielen älteren Damen, welche in den diversen Häusern die Getränke servieren. Einerseits sind in der Schweiz weniger Damen im AHV Alter in einer Grossstadt als Servierdamen im Einsatz – die Tätigkeit ist gnadenlos anstrengend-, andererseits sind die zur Besichtigung ausgestellten Decolletées ( Arbeitskleidung!) sichtlich nicht der Natur zuzuschreiben. Trotz sichtlichem Einsatz von Chirurgie im Gesichtsbereich sind die Damen eindeutig älteren Geburtdatums, was Hände und Hälse verraten. LV ist zweifelsohne in jeder Hinsicht eine sehr künstliche Stadt.
Heiraten in Las Vegas: ich kann mir schöneres vostellen. Viele der kleinen Motels liegen in der Nähe der Wedding Chapels, man kann also vom Pool aus Hochzeitszügen zugucken. In den grossen Hotels steht eine solche Wedding Chapel oft auch im Angebot, was mindestens etwas diskreter ist, als wenn man unter den Blicken von Badeanzugträgern einen staubigen Weg zur Kirche zurücklegt. Auf der anderen Seite: wer die Hochzeitsnacht unbedingt damit verbringen will, einen einarmigen Banditen zu füttern, ist hier sicher richtig. Fazit: eine standesamtliche Trauung zuhause ist romantischer.
Mietwagen: Hertz, 4x4 Toyota RAV 4, gut gewartet, keine Probleme, sowohl im Sand wie in Furten gut zu fahren. Keine Milage. Bei Automieten in den USA können diverse Zuschläge zusätzlich zum vereinbarten Preis vom Verleiher verlangt werden. Dazu gehören bspw. ein Zuschlag, wenn das Auto nicht vollgetankt zurückgebracht wird, ein Zuschlag, wenn ein Cabrio nicht geschlossen zurückgebracht wird, ein Zuschlag für die Besteuerung aufgrund eines neuen Conventioncenters am Abholort, ein Servicezuschlag für’s Abholen am Flughafen, diverse Versicherungen, und so weiter. Grundsätzlich ist bei Selbstbuchung davon auszugehen, dass der in den USA bei Miete angegebene Preis effektiv verdoppelt werden muss.
Nationalpärke USA: Die NP’s sind gebührenpflichtig. Wer eine Tour durch mehrere Parks plant, wie wir, ist gut beraten, sich einen Pass für den entsprechenden Zeitraum zu besorgen. Dieser kann bei grösseren Parks’ beim Haupteingang erworben werden. Der Pass kann entsprechend der Anzahl Personen gelöst werden und beinhaltet nicht die Nutzung von Campingplätzen, welche innerhalb der Parks liegen. Diese werden separat bezahlt und können manchmal für eine definierte Anzahl RV Sites reserviert werden. Bei den Zelten ist eine solche Reservierung meist nicht möglich, es gilt: First come First Serve. Im Mai ist eine solche Reservierung bis auf Arches (bei Moab) auch nicht notwendig, aber während der Semesterferien können sehr bekannte Parks überlaufen sein.
Die NP Campgrounds sind manchmal aufgeteilt in Tent Sites und RV Sites. Vor jedem Platz ist ein Pfahl in den Boden gerammt, mit einer Nummer drauf. Am Eingang der meist unbeaufsichtigten Plätze stehen Couverts zur Verfügung. Auf diese schreibt man die Platznummer und alle weiteren Angaben (Autonummer, Name, Wohnort) und füllt die geforderte Menge $ hinein (x Anzahl Tage, welche man zu bleiben gedenkt). Entlang der Perforierung wird das Blatt abgetrennt und am Pfahl vor dem gewählten, freien Platz befestigt – pro Platz ist ein Mieter möglich, aber mehrere Zelte. Das Couvert wird verschlossen beim Haupteingang in den Briefkasten geworfen. Ranger prüfen täglich, ob die belegten Plätze auch bezahlt worden sind. Die Übernachtungen sind preiswert, für ein Zelt und zwei Personen zahlt man um die 12 -15 $. Kleingeld dabei haben! Es gibt kein Rückgeld.
Der Zustand und die Ausstattung der Campingplätze in den National Parks variiert. Grundausstattung ist eine Gemeinschaftstoilette getrennt nach Geschlechtern – wir sind in den USA – mit Waschtrog und Spiegel. Manchmal gibt es Duschgelegenheiten. Kochgelegenheiten fanden wir keine vor; in den abgelegeneren NP’s wer etwas warmes essen möchte, muss sich einen Brenner oder ähnliches mitbringen. Kann in Las Vegas besorgt werden. Sofern keine Feuerwarnung vorliegt, kann auch ein Feuer angefacht werden, das Holz muss aber meist von ausserhalb des NP kommen. Bei Brandgefahr dürfen auch Brenner nur mit Einschränkung ausserhalb des Fahrzeugs verwendet werden.
Trotz des reichlich rustikalen Angebots für diejenigen, welche mit Zelten unterwegs sind – es ist ein Erlebnis, direkt in den Parks übernachten zu können. Wie sich die Felswände bei Sonnenuntergang langsam entfärben, deren blasse Fragilität bei Mondschein, den Sonnenaufgang bei einer warmen Tasse Kaffe oder Schokolade geniessen – einfach wunderbar. Zudem sind diese Parks recht abgelegen, es gibt wenig elektrisches Licht, somit sind die Sternenhimmel in der klaren Luft dieser semiariden Region überwältigend.
Je weiter man in den Norden kommt, desto eher besteht Bärengefahr. Es werden entsprechende Warnungen ausgegeben, und es empfiehlt sich, die Vorgaben der Ranger insbesondere betreffend der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln zu befolgen. Schwarzbären werden eher weniger imstand sein, ein Auto zu knacken, Grizzlies hingegen...
Letzter Punkt betreffend Tiere: nicht füttern, aber auch nicht versuchen anzufassen. Im Südwesten herrscht neben Pest auch die Tollwut unter den wilden wie unter den verwilderten Tieren. Streifenhörnchen sind teilweise an den Menschen (und sein Futter) gewöhnt und huschen problemlos in Rucksäcke und Autos, wenn man nicht achtgibt. Und alle diese Nager sind nicht nur ein Reservoir für Viren und Bakterien, sondern auch voller Parasiten.

Zion NP - Angel's Landing
Zion NP
Dieser eindrückliche und wunderschöne Nationalpark mit seinen phantastischen Felsformationen wirkt wie ein Wahrzeichen der Romanik und kann auf der gut ausgebauten Autobahn (Interstate 15) in etwa 4 Stunden von Las Vegas aus erreicht werden.
Zion verfügt über zwei Campingplätze, beide am Fluss gelegen, beide mit Bäumen bestanden. Der eine liegt näher beim Eingang. Info für Allergiker: im Mai blühen die Cotton-Woods am Fluss.
Zudem kann in der Zion’s Lodge gegessen und übernachtet werden – das Essen ist allerdings nicht empfehlenswert.
Durch den Hauptteil des Parks führt eine befahrbare – und in der Hauptsaison gesperrte, durch einen Shuttleservice bediente - Strasse. Der Verkehr ist auf dem Zeltplatz nicht wahrnehmbar.
Im Park gibt es ein grosses Angebot an Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeit und Länge, vom geteerten Spaziergang bis zum mehrtägigen Trekking.
Ausserhalb von Zion, in Springfield, befinden sich mehrere Restaurants (sehr empfehlenswert ist das Switchback), welche ein akzeptables Preis-Leistungsverhältnis anbieten, sowie mehrere Campingplätze. Zudem kann man bei einem ausreichend sortierten Laden Campingprodukte kaufen, zum Beispiel Heringe.
Virgin River Narrows
Mit dem Shuttle (März – Oktober) kann man bis zum Spazierweg hochfahren, und von dort die Narrows passieren. Dabei ist man nach den ersten paar hundert Meter je nach Jahreszeit und Wasserverhältnissen (beim Eingang erkundigen!) bis zu knietief im Wasser. Es empfiehlt sich, nur wasserfeste Kameras mitzunehmen, da unter Umständen nichts trocken bleibt. Eindrückliche Felswände, das Wasser ist mässig reissend. Bevor man in den Fluss steigt, kann man Muledeers sehen – völlig unbeeindruckt von den passierenden Touristen. Die Narrows können wegen zu hohem Wasserstand geschlossen sein.
Angel's Landing
Felsvorsprung, welcher vom Talboden auf etwa 400 Meter ansteigt, per Shuttle ist die Einstiegsstelle gut zu erreichen. Aufstieg etwa 2-3 Std., zu Beginn ziemlich steil. Man steigt der Hauptfelswand entlang hoch zum Refrigerator Canyon (Chipmunks!), von dort zum Scout Lookout Point hoch (technisch einfach, aber steil). Der Lookout Point ist für sich schon sehenswert, die farbigen Felswände, der grüne Canyon und der Fluss im Tal – wunderschön. Ausserdem jede Menge Chipmunks ohne Berührungsängste mit viel Hunger. Nicht füttern! Nicht berühren! Nicht in den Rucksack lassen! Nach einer kurzen Rast kraxelt man oben auf den Vorsprung hinüber. Der Weg ist gesichert (Ketten), Schwindelfreiheit ist notwendig. Genügend zu trinken mitnehmen und früh starten. Die Sicht ist einzigartig, der Aufstieg an sich wunderschön und erlaubt immer wieder neue Ausblicke. Ein empfehlenswertes Erlebnis. Bis zum Scout Lookout Point keinerlei technische Schwierigkeiten.
Emerald Pools
Beim Start zu Angels Landing den Fluss weiter hoch wandern. Je nach Wasserstand sind Schweizer nicht beeindruckt von einem mickrigen Pool mit einem dünnen Wasserfallfaden. Bei Trockenheit – und die letzten Jahre waren für den Midwest sehr trocken – führt der untere Pool auch im Mai nur noch Sumpf. Die Felswände um die Pools herum sind sehenswert, auch wenn uns die Pools nicht so überzeugen konnten. Überall, wo Wasser die steilen Felsen heruntertropft und genügend Licht herrscht, wachsen Pflanzen wie Moose und Farne. Mückenschutz ist empfehlenswert, vor allem in der Dämmerung.
Kolob Canyons
Ein Seitencanyon zum Zion Canyon, welcher ebenfalls Teil des NP ist. Im Colob Canyon fliesst der Taylor Creek, dessen zerstörerische Gewalt durch jede Menge entwurzelter Baumstämme im kiesigen und beinahe ausgetrockneten Flussbett belegt wird. Sehenswert ist der Double Arch, aber auch die Aussicht vom Timber Creek Overlook ist spektakulär. Letzterer ist mit dem Auto erreichbar, während der Double Arch durch einen Spaziergang zu erreichen ist (Middle Fork of Taylor Creek Trail, ca. 3 Std.). Der Weg führt an zwei verlassenen Homesteads vorbei, welche eine Ahnung von der Härte eines Siedlerlebens erlauben. Trotzdem war Kolob Canyon während der Besiedlung der USA durch die Weissen wohl recht dicht besiedelt, es gibt hier Wasser, Wild und Bäume. Die Felsformationen sind anders als in Zion, aber ebenso faszinierend.
Kolob Terrace
Durch das Dorf Virgin hindurch erreichbar, mit Ausblick zu den Spitzen der Felstürme von Zion Canyon. Die Fahrt dorthin ist spektakulär.
Checkercloth Mesa
Geneigte, relativ flache weisse Kalkfelsen, welche durch Erosion in unregelmässige Quadrate aufgeteilt werden. Auf dem Weg zum Bryce Canyon NP kann man diese Felsformation passieren.

Bryce Canynon
Bryce Canyon NP
Wenn Zion eine Manifestation der Romanik ist, so ist Bryce eine des Rokokos. Der Haupteingang liegt am oberen Rand eines stark erodierten Plateaus. Es gibt zwei Campgrounds, North und Sunset, mit einem General Store in der Nähe. Beide Campingplätze sind mit Ponderosa Pines bestanden, grandiose Föhren, die wunderbar duften (und auch etwas harzen).
Bei der Lodge können Ritte gebucht werden (anschliessend können die rösseligen Kleider beim Shop gewaschen werden, es hat dort Münz –Waschmaschinen und -Duschen). Der Ritt ist empfehlenswert.
Àhnlich wie im Zion NP gibt es eine grosse Auswahl an Wandermöglichkeiten. Bryce liegt einiges höher als Zion und ist entsprechend kühler, im Mai sind Temperaturen um den Nullpunkt Nachts keine Ausnahme. Ausserdem ist das Gebiet um einiges trockener. Sonnenschutz und genügend zu trinken sind wesentlich. Der Sonnenuntergang ist nicht sonderlich spektakulär, aber der Sonnenaufgang hat es in sich! An den schönsten Aussichtspunkte sind Bänke aufgestellt.
Überblick
West Rim, Rainbowpoint (mit 1600 Jahre alter Bristle Pine)
Hinein in die Felslabyrinthe
Navajo Canyon, Queens Garden, Fairyland, Peekaboo Loop

Capitol Reef
Capitol Reef
Von Bryce Canyon NP aus via Tropic, Escalante und Boulder zu erreichen. Die beste Einkaufsmöglichkeit besteht in Escalante. Wer in Boulder einkauft, muss mit sehr eingeschränkter Auswahl vorlieb nehmen. Dafür gibt es in Boulder ein Anasazi Museum, welches die relevanten Fragen zu dieser untergangenen Gesellschaft aufzeigt, aber nicht beantwortet. Die Anasazi bewohnten diese Region für einige Zeit, der Höhepunkt dieser Kultur fand um etwa 1000 v. Ch. statt. Es gab mehrere Zentren zu verschiedenen Zeitpunkten. Um etwa 1200 veschwanden alle Anzeichen dieser Kultur aus der Region, einzig die teilweise sehr eindrücklichen Gebäude und jede Menge Scherben und andere Müll blieb zurück. Der Grund für den relativ plötzlichen Zusammenbruch der teilweise dichten Siedlungen dieser eher kargen Region ist unter Wissenschaftlern umstritten. Die Kombination von Bevölkerungsdruck und Klimawandel zusammen mit einer Führungsstruktur und einer Kultur, welche eine Adaption in nützlicher Frist an die geänderten Verhältnisse nicht zuliessen, scheint die von der Mehrheit akzeptierte Interpretation darzustellen. Die Navajos, welche Jahrhunderte später in die Region einwanderten, haben ihre Vorläufer als Anasazi bezeichnet, die alten Feinde. Eines der wichtigsten und zentralsten Heiligtümer der Navajos, der Canyon de Shelly, weist ausgedehnte Pueblobauten der Anasazi auf.
Von Boulder hat man Zutritt zum Burr Trail, einem durch atemberaubend schöne Schluchten hindurchführenden Weg, bei dem 4x4 empfehlenswert ist. Der Burr Trail führt der Water Pocket Fold entlang, welches ein Teil des Capitol Reef NP ist. Ab diesem Punkt ist die Strasse nicht mehr geteert. Der Horceshoecanyon ist sehenswert.
Der Haupteingang in den NP liegt in Fruita, am Fremont River gelegen. In Fruita stehen bis heute von den ersten Mormonen-Siedlern angebaute Fruchtbaumplantagen, deren Früchte während der Saison von den Touristen geerntet werden können. Fruita ist durchaus richtig benamst und wirkt ganz allgemein wie eine Oase.
Der Campground von Capitol Reef liegt, sehr erfrischend in dieser sonst so trockenen und eher kargen Gegend, auf einen grünen Rasen, der mit Bäumen bestanden ist. Im Mai waren alle diese Bäume mit Raupengespinsten überzogen, und bei der Abreise, als wir das Zelt abbauten, fanden wir auch zwischen den Zeltwänden frisch angelegte Gespinste mit (nicht mehr lange) lebendem, ziemlich zähem Inhalt.
Im Umland von Fruita leben viele Wildtiere, unter anderem auch Muledeers. Da der Rasen so schön frisch ist, kann es passieren, dass man nachts geweckt wird, weil die Mules draussen vor dem Zelt ein bisschen ääsen. Die Tiere sind sehr schnell und wendig, der Zaun um den Rasen ist selbst für die ganz Jungen kein Hindernis.
Der nächste kleine Ort (Torrent) bietet Motels, Inns, Superstore, Restaurants und Zeltplätze mit Duschgelegenheit (Münzautomat).
In der Nähe von Fruita befinden sich auch Petroglyphen. Damit werden in Stein geritzte Markierungen bezeichnet. Mit den heute bekannten Messystemen ist es nicht möglich, das Alter von Petroglyphen zu bestimmen, also gehen die amerikanischen Wissenschaftler grundlegend davon aus, dass es sich um alte, ja um sehr alte Ritzungen handelt. Sie könnten aber auch erst zu Siedlungszeit entstanden sein. So oder so: sehenswert.
Schmarotzer in dieser Gegend: No-See-Ums oder Gnats. Dabei handelt es sich um kleine Fliegen, so gross wie unsere Fruchtfliegen. Die dortige Art ist allerdings mit einem Stechrüssel ausgestattet, mit welchem die Viecher bei dünner Haut durchkommen. Besonders gefährdet sind Babies, und die Region um die Augen und Ohren herum. Wer eine besonders zarte Haut hat, wird auch anderswo gerne angezapft: Stirne, Hals, Unterarme. Es bilden sich kompakte kleine Beulen als Reaktion auf die Stiche. Die gute Nachricht: Mückenmittel wirkt.
Grand Wash
Wanderweg in einem teilweise recht schmalen Canyon, mit Sandboden. Markierungen an den Wänden zeigen an, wie hoch das Wasser hier jeweils steigen kann.
Cassidy Arch
Kurze Wanderung zu einem Felsbogen
Tanks
Natürliche Wasserbehälter (im Mai schon staubtrocken), welche per kurzer Wanderung besucht werden können, sowie Petroglyphs. Die Wanderung führt durch eine sehr sehenswerte Schlucht, die Farben der Felsen sind einzigartig.

Cathedral Valley
Cathedral Valley
Einzigartig schönes Wüstental. Die Einfahrt ins Cathedral Valley ist nahe bei Cainsville zu finden. Cainsville ist – vermutlich entsprechend seinem Namen – reichlich trostlos, bietet dafür einen Campingplatz. Es ist eine Telefonnummer angeschlagen (bei Anruf Zeltplatz).
Das Cathedral Valley liegt auf der anderen Seite des Flusses, welcher auf einer Stelle gequert werden muss. Dies ist bei normalem Wasserstand problemlos möglich. Die Piste durch das Tal ist nicht befestigt, es empfiehlt sich 4x4. Nach Stürmen können Teile der Piste unpassierbar sein.
Nach kurzer Fahrt gerät man in den Hauptteil des Tals: Nicht vollständig erodierte Sandsteinsäulen erinnern tatsächlich an Kathedralen, welche direkt aus dem Sand aufsteigen. Beim Rumlaufen heisst es achtsam sein: es hat Schlangen. Man kann die Spuren sehen. Bei der Weiterfahrt geht es auf steiler steiniger Piste hinauf zur Mesa mit traumhaftem Rundblick (mehrere Viewpoints). Danach geht es über rotzweisse Bentonithügel wieder zurück zur Hauptstrasse.
Fahrt nach Moab, dem Raffael Reef entlang: sehr abwechslungsreich und beeindruckende Landschaft, man könnte gleich noch zwei NP’s draus machen! Moab ist nicht weit entfernt von Fruita, ein echtes Städtchen. Es hat Motels, Inns, Restaurants, Supermärkte, Ärzte, Apotheken, Brauereien, Schulen, Kirchen, Souvenirshops und einen Bücherladen. Moab ist der nächste Ort zum berühmten Arches NP, und liegt am Colorado River langsam versiegenden Gedenkens, auf welchem unterschiedliche Touren gebucht werden können. Eine kurze Fahrt auf dem Gummiboot ist empfehlenswert, eine mehrtägige Tour durch das Labyrinth der Canyons unterhalb Moabs muss ein Traum sein.

Arches NP - Delicate Arch
Archer NP
Beeindruckend schöner Nationalpark, der aufgrund seiner Nähe zu Moab und seiner pittoresken Felsenbögen mindestens immer gut besucht bis mehrheitlich grauenhaft überlaufen ist. Praktisch alle Sehenswürdigkeiten im Park, die ohne grosse Schwierigkeiten zu begehen sind, teilt man sich mit vielen anderen, meist ebenfalls stark transpirierenden Mitmenschen. Hier ist es meistens sehr warm, im Sommer sehr heiss. Der Campground ist praktisch immer gut besucht, und es gibt keine Reservationsmöglichkeiten für Zelte. Man muss frühmorgens hinkommen und einen Antrag auf einem Formular stellen, dann wird einem, wenn man Glück hat, ein Platz zugeteilt. Die Plätze werden ab 7:30 vergeben. Trotz allem: es ist ein Erlebnis, die Dämmerung und das Einnachten, ganz zu schweigen von der Nacht, im Park zu erleben.
Delicate Arch
Zierlicher Bogen, schon stark erodiert, kurzer, steiler Aufstieg. Der Bogen ist besonders bei Sonnenuntergang gut besucht. Die Gründe für den Besuch sind offenbar sehr vielfältig: spiritueller Natur (die Arches laden die Seele mit guter Energie auf, man muss sich allerdings dazu unter den Arch legen, am besten zu Sonnenuntergang, noch besser, wenn andere den Arch fotografieren wollen), Hochzeitsantrag (inklusive Ring und Champagner), Ästhetik, Tourismus, Sport. In Richtung Sonnenuntergang befinden sich die La Sal Mountains, welche besonders bei Gewittern einen eindrücklichen Hintergrund bilden.
Tower Arch, Windows
nahe an der Strasse durch die Arches gelegene Felsformationen.
Devils Garden Loop
Schöner Weg an eindrücklichen Felsformationen vorbei, mit vielen Arches – insbesondere der Landscape-Arch ist sehenswert. Je weiter man vom Parkplatz weggeht, desto einsamer wird es. Den Primitive Arch kann man mit etwas Glück für sich alleine betrachten. Im Park gibt es Cottontails (Kaninchen) und verschiedene Echsen, die man auch tagsüber gut beobachten kann.

Island in the Sky
Island in the Sky
Nicht erodierte Plattform, die sich aus der Ebene heraus erhebt. Man kann hochfahren. Die Hochebene wurde früher durch Cowboys als kontrollierbarer Platz für die Herden genutzt. Heute hat man einen fantastischen Blick auf die Ebene mit vielen Säulen, und noch fantastischer auf die Canyonlands, welche durch den Colorado und den Green River entstanden sind. Beim Blick auf diese wunderbaren Schluchten möchte man am liebsten sofort mit dem Kanu los, um sich die Sache aus der Nähe zu besehen. Vom Plateau kann mittels einer 4x4 Piste direkt nach Moab gefahren werden, die Fahrt ist allerdings deutlich zeitaufwändiger als der Umweg zurück über den Highway.
Canyonlands Needles NP
Das Highlight unserer Reise, die uns durch durchwegs schöne Parks geführt hat. Der Campground war wenig besucht, die Wanderungen führen durch einzigartige Gegenden, trotzdem der Park nur wenige Stunden von Moab entfernt ist, wirkt er urtümlich, ländlich, ruhig.
Elephant Canyon, Druid Arch
Wunderbare Rundwanderung durch vielfältige, spektakuläre Szenerien, mit fantastischen Ausblicken auf Täler und Passagen durch unterschiedliche Vegetationszonen.
Newspaper Rock
Petroglyphen
Sixshooter
Nicht erodierte, schlanke Felsnadeln in der Ebene, fantastisch hohe, rote Gesteinsformationen.

Canyon de Chelly National Monument
Canyon de Chelly National Monument
Wird ausgesprochen: dö Schey. Park und Campground sind gratis. Der ganze Rand des Canyons kann abgefahren werden und an verschiedenen Punkten gibt es Lookouts auf die diversen Siedlungen im Canyon unten. Einerseits sind es altertümliche Anasazi Pueblos, andererseits sind es Navajo Siedlungen. In der Mitte des Canyons stehe eine natürliche Steinsäule, welche von den Navajos als spirituelles Zentrum der Erde betrachtet wird. Im Canyon de Chelly kann es auch Ende Mai empfindlich kühl werden!

Petrified Forest NP
Petrified Forest NP
Zwischen dem Canyon de Chelly und dem Petrified Forest liegt ein Navajo Reservat. Die Navajo, obwohl kleineren Gemetzeln und grundsätzlichen Raubzügen nicht abgeneigt, verfügten über durchaus akzeptable landwirtschaftliche Kenntnisse. So legten sie im Canyon de Chelly eine grosse Plantage von Fruchtbäumen an (im Rahmen der Besiedelung des Westens von Soldaten zerstört). Die zugewiesenen Reservate verhalten sich allerdings ähnlich wie die Nationalpärke: nur was sonst nicht brauchbar war, eignete sich für das eine oder das andere. Einige Indianerstämme erhalten durch (nicht vorhersehbare Ressourcen) aus Bergbau und Spielcasinos (Nutzung legaler Nischen) akzeptable Einkünfte. Die in diesem Reservat ist dies eindeutig nicht der Fall. Die Häuser sehen nicht nur verwohnt und abgewrackt aus, sondern sind auch zugemüllt. In den Vorgärten (Garten ist gut) stehen bis zur Unkenntlichkeit verlotterte Fahrzeuge rum. Über die Strassen hinweg wandern räudige, verwahrloste Hunde, denen Krätze und anderer parasitärer Befall schon von weitem anzusehen ist. Geschäfte oder Restaurants sind keine auszumachen – wer wollte hier schon etwas Essen. Die Farmen sind armselig und ebenso verwahrlost wie die Gebäude. Auch ausserhalb des Reservats ändert sich dies nicht, die Erde ist nicht fruchtbar, die Gegend kaum erschlossen. Dabei gab es hier einmal einen richtigen Boom, als der Petrified Forest abgebaut wurde. Waggonweise wurden die versteinerten Baumstämme abtransportiert, um Möbel für die Reichen und Reichsten herzustellen, die unterdessen vermutlich zerstört wurden. Was für ein Jammer! Im übrigen ist die Gegend eine Tollwut-Quelle, was zur desolaten Umgebung nur zu gut passt.
Im Petrified Forest wird heute jedes Fitzelchen Versteinerung eifersüchtig bewacht. Beim Eingang kann die Geschichte der Entdeckung und Verwertung nachvollzogen werden, und bei einem Rundgang können die letzten Reste der einst reichlich vorhandenen Versteinerungen berachtet werden. Einige Stämme sind quietschbunt (Orange, Rot, Gelb, Weiss), andere sehen immer noch aus, als wären sie aus Holz. Der begehbaren Wege sind eher wenige. Es gibt zwei Informationszentren, eines kann von der Historic Route 66 oder von der Interstate 40 erreicht werden (Visitors Center, Painted Desert), das andere liegt bei der Abzweigung vom HWY 118 (Entrance Station). An der Strecke zwischen HWY 180 und Route 66 sind die meisten versteinerten Baumstämme zu finden. Zwischen Route 66 und Interstate 40 gibt es viele Ausblicke auf die farbenprächtige Wüste. Puerco Pueblo, eine mässig attraktive Pueblo–Ruine der Anasazi, liegt in der Nähe der Eisenbahnlinie beim Puerco River.
Im Petrified Forest gibt es keinen Campground.
Die Weiterfahrt nach Flagstaff ist relativ ereignislos. In der Nähe von Flagstaff gibt es einen sehr empfehlenswerten Campingplatz.

Sunset Crater und Wupatki National Monument
Sunset Crater und Wupatki National Monument
Der Eintritt in National Monuments ist nicht im Nationalpark Ticket enthalten, und nicht bei allen NM identisch. Für diesen hier muss 5$ pro Person bezahlt werden, der Eintritt ist 7 Tage gültig. Der Krater ist korrekt bezeichnet, der Vulkankegel leuchtet in allen Rottönen. Der Campingplatz ist wunderbar, bestanden mit den wunderschönen Ponderosa Pines, welche herrlich durften und beim kleinsten Windhauch angenehm leise rauschen.
Es gibt einen Spazierweg zum Lavafluss, mit schönen Ausblicken zu den San Francisco Peaks. Der Sunset Crater ist für Wanderer wegen Erosion gesperrt. Der letzte Ausbruch des Vulkans liegt ca. 900 Jahre zurück.
Das Wupatki Pueblo, eine Ruine aus der Anasazi Zeit, liegt in kurzer Distanz hinter dem Visitors Center dieses National Monuments. Das Pueblo ist gut erhalten, und man darf durch die Ruinen laufen. Gemäss Informationen im Visitors Center wird das Gebäude heute noch durch umliegende Stämme genutzt.
Die Nächte können auch hier empfindlich kühl werden, Flagstaff liegt ziemlich hoch (und ist nicht sehr sehenswert).
Hooverdam
Der Hooverdam muss auf dem Weg nach Las Vegas überquert werden. Dieses Monument aus der Zeit des New Deals von Präsident Hoover wurde 1935 fertiggestellt und war damals die höchste gebaute Staumauer der Welt. Einerseits steuert das Monument die Wasserabgabe des dahinterliegenden Lake Mead, und dient auch der Stromproduktion. Zugleich ist die Lake Mead Region zu einem Wassersportzentrum geworden; Angeln, Bootfahren, Schwimmen, Wasserskifahren und anderes mehr wird hier angeboten. Die Gebäude um den Hooverdam erinnern an Art Deco, aber im Neofaschistischen Stil, etwas protzig-pompös und in Massivbetonbauweise ausgeführt.
Las Vegas ist, nach einige Tagen in den Nationalpärken, ein ziemlicher Kontrast, um nicht zu sagen Schock. Die bewässerten Vorgärten stehen in eigenartigem Gegensatz zu der stillen und kargen Schönheit der Wüstenlandschaft. Die vielen bunten Lichter wirken überraschend grell und kommen der überwältigenden Brillanz eines Wüstensternenhimmels in keiner Weise nahe. Und was machen die vielen Leute hier? Ist ja schlimmer als in Arches! Andererseits kann man Duschen, Baden, Flanieren. Ja, und in den einfacheren Motels kann man auch nachts auf Kakerlakenjagd gehen! Wie erfrischend!
Nach einem Tag Las Vegas geht uns die aufgetragene Fröhlichkeit auf den Zeiger, und wir flüchten in den
Fiery Canyon

Fiery Canyon
Der Fiery Canyon ist ein State Park in der Nähe von LV. Dort wird die NP Karte nicht akzeptiert, wir bezahlen 5 $ Eintritt. Der Park lässt sich nicht mit Zion oder Bryce vergleichen, ist aber eine nettes Kontrastprogramm zu LV, allerdings sehr heiss. Eine umfangreiche Aussstellung im Visitor Center deckt sowohl die Basektmaker, die Anasazi als auch die neuzeitliche Besiedlung der Pajutes ab. Die Geschichte der Pajute ist besonders spannend. In der sehr ariden, heissen Umgebung des Fiery Canyons schafften sie es, längere Zeit erfolgreich eine Subsistenzwirtschaft zu betreiben. Zugegebenermassen handelte es sich um eine eher einfache Lebensweise; eine Kultur, in welcher alles Essbare in Reichweite verwertet wird, ist vermutlich nicht mit Kalorienbomben gesegnet. Erstaunlicherweise wurden die Pajutes recht spät entdeckt, als die weissen Siedler schon längst das ganze verwertbare Umland besiedelt hatten. Durch die Zuzüger geriet das Ökosystem ausser Balance, worunter die Ernährung der Pajutes litt. Diese hielten sich dann an den Siedlern schadlos. Trotz dieser gelegentlicher Raubzüge konnten die Pajutes in ihrem Canyon lange Zeit nicht gefunden werden. Wie sie dann entdeckt wurden, hat man sie sofort in ein (vermutlich) miserables, ganz sicher winzigkleines Reservat gesteckt, in der damals üblichen Hoffnung auf, wie das gerne genannt wird, einer grundsätzlichen Lösung des Problems. Zudem gewann man so immer wieder günstige Arbeitskräfte für weisse Farmer. Die Indianer stellten so eine Art Leibeigene dar (sie durften ja das Reservat nicht verlassen) und waren so an die Region gebunden. Die Pajutes überlebten genügend lange als kulturelle Ethnie, um die Lockerung dieser Massnahmen geniessen zu können. Das Reservat wurde substanziell in der Fläche (aber nicht unbedingt in der Qualität) erweitert, und Zugang zum Fiery Canyon gewährt.
In den White Hills wurde ein Teil des Films „The Professionals“ gedreht. In dieser Gegend kann man auch Echsen sehen.
Zurück nach Las Vegas fährt man durch kleine Siedlungen mit zum Teil erstaunlichen grossen Protzbunkern.